Ein Hochschulstudium, egal ob an einer FH oder Universität absolviert, besteht zwangsläufig fast ausschließlich aus Theorie. Auch wenn ein Studium an einer Fachhochschule in der Regel praxisorientierter ist, erhältst du nicht automatisch auch echte Praxiserfahrung. Die mangelnde Praxiserfahrung wird jedoch Studenten nach ihrem Abschluss häufig zum Verhängnis. Gerade wenn es darum geht, sich auf einen Job zu bewerben. Deshalb sind Praktika für Studierende unglaublich wertvoll.
Praxiserfahrung sammeln
Wenn dein Studiengang kein Praktikum oder Praxissemester vorsieht, kannst du ein studentisches Praktikum auch in den Semesterferien absolvieren. Natürlich ist das etwas stressiger. Aber es ist vielfach wichtig, schon vor dem Erreichen des Hochschulabschlusses Einblicke in die Arbeitswelt erlangt zu haben. Das geht auch durch Nebenjobs, doch ein Praktikum ist noch einmal anders. Denn hier lernst du ein Unternehmen für mehrere Wochen oder Monate am Stück ganz intensiv kennen. Wenn es sich dann auch noch um ein Auslandspraktikum handelt, ist das ein weiteres Plus für den Lebenslauf. Zwar muss ein Praktikum nicht bedeuten, dass du auch nach deinem Abschluss eine Anstellung in diesem Unternehmen bekommen kannst, doch Kontakte schaden nie! Und wer weiß, was sich einmal daraus ergibt? Außerdem kannst du durch ein Praktikum herausfinden, welche Arbeiten dir Spaß machen und was dir eher weniger liegt.
Bewerben für ein Praktikum
Es versteht sich heute fast schon von selbst, dass man sich auf ein Praktikum mit der gleichen Sorgfalt bewirbt wie auf einen Ausbildungsplatz oder eine Festanstellung. Dies bedeutet, dass du deine Bewerbung schriftlich mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen/ Leistungsnachweisen an das Unternehmen richtest. Sitzt das Unternehmen im Ausland, solltest du dich im Vorfeld genau über die dort gängigen Bewerbungsrichtlinien informieren. Anschließend finden Vorstellungsgespräche statt und mit ein bisschen Glück hast du deinen Praktikumsplatz damit in der Tasche. So ein Vorstellungsgespräch kann persönlich geführt werden, oder aber, bei großer Distanz, auch per Telefon oder Skype.
Wenn du noch keine Erfahrungen mit Bewerbungen und Jobinterviews gemacht hast, hilft dir eine gute Vorbereitung, deine Nervosität abzulegen. Schau dir das Unternehmen genau an: Seit wann besteht es? Wiveiele Mitarbeiter sind dort angestellt? Wie lautet die Firmenphilosophie? Und vor allen Dinegn: Warum bist du der richtige Kandidat für die Praktikumsstelle? Sieh es einfach als Übung für später an: Wenn du schon während des Studiums eine gewisse Routine in Bewerbungsprozessen sammelst, fällt es dir als Absolvent sicherlich leichter, dich auf einen Job zu bewerben. Bei Auslandspraktika kommt natürlich hinzu, dass die Vorstellungsgespräche meist in einer anderen Sprache geführt werden, weshalb du in dieser sehr sicher sein solltest. Schlag vorher lieber noch einmal das Fachvokabular nach!
Praktika als Kontaktbörse
Du solltest dich als Praktikant nicht ausnutzen lassen. Ein guter Arbeitgeber wird dich in die Bereiche, für die das Praktikum ausgeschrieben ist, einarbeiten und dich als vollwertige Arbeitskraft sehen, nicht als „Spülmaschinen-Ausräumer“ oder „Kaffee-Kocher“. Andererseits solltest du dich aber ebenfalls von deiner besten Seite zeigen, denn wenn du engagiert an die Sache heran gehst, kannst du selbst am meisten lernen und aus dem Praktikum mitnehmen.Wenn du dich allein in einem fremden Land aufhältst sind deine Kollegen außerdem oft die erste Anlaufstelle, um Kontakte zu knüpfen. Anstatt die Mittagspause allein zu verbringen, kannst du deine Kollegen nach einem guten Tipp fragen. Oder du lädst sie mal zum Abendessen zu dir ein? Frag einfach die Einheimischen nach ihren Lieblingsorten, dann findest du schnell Anschluss.
Das Praktikumszeugnis / Qualifiziertes Zeugnis
Wichtig ist es auch, dass du dir am Ende deiner Praktikumszeit ein – am besten qualifiziertes – Zeugnis ausstellen lässt. Ein qualifiziertes Zeugnis heißt, dass nicht nur beschrieben wird, welche Aufgaben du übernommen hast, sondern auch, wie du dich dabei angestellt hast. Die Zeugnissprache ist zwar eine Sache für sich, denn generell dürfen hier keine negativen Aussagen getroffen werden. Doch wenn du die Worte „zu unserer vollen/vollsten Zufriedenheit“ sowie „gut/sehr gut“ auf deinem Zeugnis vorfindest, kannst du davon ausgehen, dass dein Praktikumsgeber mit dir zufrieden war. Und das heißt, dass du potentielle Arbeitgeber mit deinen Qualifikationen beeindrucken kannst!