Zwar ziehen die USA und Kanada nach wie vor zahlenmäßig die meisten Austauschschüler in ihren Bann. Doch gerade in den letzten Jahren hat sich auch das Interesse an Zielen in Lateinamerika deutlich verstärkt. Besonders Costa Rica, Argentinien und Brasilien erfreuen sich großer Beliebtheit. Aber auch Programme in Mexiko, Ecuador, Chile oder Venezuela werden populärer. Neben der kulturellen Vielfalt bieten diese Ziele gerade Schülern, die ihre Spanischkentnisse verbessern wollen, eine lohnenswerte Alternative zu „Viva España“!
Schulaufenthalt in Kanada
Einer der großen Pisasieger war Kanada. Die kanadischen High Schools haben erkannt, dass sich immer mehr Schüler für einen Schulaufenthalt in Nordamerika interessieren und haben ihre Fühler nach Europa ausgestreckt. Leider hat das auch dazu geführt, dass die Regions- und Schulwahlprogramme in den verschiedenen Provinzen zunehmend kostenintensiver werden. Da Kanada mit Englisch und Französisch zwei offizielle Landessprachen hat, besteht die Möglichkeit, entweder in den englisch- oder französischsprachigen Teil zu reisen. Oder man nimmt an einem so genannten Immersionsprogramm teil, das beide Sprachen miteinander kombiniert.
High School in den USA
Für einen High School-Austausch in den USA entscheiden sich immer noch knapp 40% aller deutschen Schüler. Hauptgrund hierfür sind die verhältnismäßig niedrigen Programmkosten.
Ein Jahresaufenthalt in den Vereinigten Staaten kostet mit Hin- und Rückflug, Gastfamilienaufenthalt, Schulbesuch und Versicherungspaket in der Regel zwischen 9.000€ und 10.500€ (zuzüglich Taschengeld). Der im Vergleich zu Kanada, Australien und Neuseeland „günstige“ Preis liegt darin begründet, dass weder Gastfamilien noch Schulen Geld für die Aufnahme eines Schülers bekommen. Mittlerweile bieten immer mehr Organisationen gegen einen Aufpreis eine Regions- oder Staatengarantie sowie teilweise auch Schulwahlprogramme an. Es sollte bei den Überlegungen jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen, in welchem der 50 Bundesstaaten man platziert wird. Die amerikanische Gastfreundschaft und den School Spirit kann man schließlich überall erleben.
Schüleraustausch nach Südamerika
Im Land des Tangos, Argentinien, sind deutsche Schüler nicht selten auch an Privatschulen platziert und müssen eine Schuluniform tragen. Das Schuljahr beginnt Mitte März und endet Anfang Dezember. In Brasilien, dem einzigen südamerikanischen Land in dem Portugiesisch gesprochen wird, trifft man auf eine Vielzahl kommunikativer Menschen, die aufrichtiges Interesse an europäischen Austauschschülern haben. Das Schuljahr beginnt im Februar und endet Anfang Dezember. Auch die „Ticos“, wie sich die Menschen in Costa Rica selber nennen, empfangen einen mit offenen Armen. Costa Rica ist eines der wenigen Länder, das keine Armee hat. Entscheidet man sich für die „Schweiz Lateinamerikas“, kann man zwischen einem Halb- oder Ganzjahresaufenthalt wählen.
Ob es dich nun in die Weiten Kanadas, in die Vereinigten Staaten von Amerika oder nach Lateinamerika zieht: sicher ist, dass jedes Land mit seinen ganz eigenen Besonderheiten einen High School-Austausch wert ist.