Es gibt verschiedene Arten von Praktika, die entweder von Schülern, Studenten oder auch Berufstätigen absolviert werden können. Wir informieren dich hier über die Grundlagen vom Schülerpraktikum.
Ziel eines Praktikums ist es, Kenntnisse, die du erworben hast – oder gerne erwerben möchtest – in einem bestimmten Zeitraum in der Praxis anzuwenden. Hierzu arbeitest du für einige Wochen in einem Unternehmen oder einer Organisation mit und erlangst so erste Einblicke in die „richtige“ Berufswelt. Wenn du schon einen Berufswunsch hast, gibt dir damit das Schülerpraktikum gleichzeitig die Möglichkeit herauszufinden, ob dieser Wunsch tatsächlich das Richtige für dich ist. Somit stellt es neben Messen, Orientierungstagen und Informationstagen der Bundesagentur für Arbeit eine Form der beruflichen Orientierung dar.
Wie, wann, warum?
In der Regel kannst du ein Schülerpraktikum ab einem Alter von 14 Jahren absolvieren. Je nach Schulform und Bundesland wird meist in den Jahrgangsstufen 9 bis 11 ein so genanntes berufsorientiertes Praktikum angeboten. Diese Praktika sind im Normalfall Pflicht und dauern zwischen zwei und vier Wochen. Den Kontakt zur Schule hältst du während dieser Zeit über deinen Betreuungslehrer, der am Ende dein Berichtsheft liest und dich auch mindestens ein Mal besuchen kommen sollte. Er ist auch dein Ansprechpartner, wenn es während des Praktikums Probleme geben sollte.
Neben dem berufsorientierten Praktikum hast du auch die Möglichkeit, ein freiwilliges Ferienpraktikum zu absolvieren, um in mehr Berufszweige hinein schnuppern zu können oder deine Erfahrungen noch zu vertiefen.
Einen Praktikumsplatz finden
Wenn du entschieden hast, in welchem Bereich du dein Praktikum absolvieren möchtest, stellt sich natürlich die Frage: Wie kommt man an ein Schülerpraktikum? Generell hast du dazu verschiedene Möglichkeiten. So kannst du im Internet spezielle Praktikumsbörsen für Schüler nach Angeboten durchforsten, oder auf Messen, wie zum Beispiel der Jugendbildungsmesse JuBi, direkt mit Vertretern des Unternehmens sprechen. Aber auch persönliche Kontakte durch deine Eltern, Freunde oder die Schule können dir weiterhelfen.
Wann mit der Suche nach einem Praktikum beginnen? – Du solltest dich auf alle Fälle früh genug um einen Praktikumsplatz bemühen, damit du auch wirklich das bekommst, was du möchtest. Am besten beginnst du ca. ein halbes Jahr vor Beginn des Praktikums mit der Suche. Je nach Unternehmen musst du eine Bewerbung schreiben, andere laden dich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Bereite beides gut vor. Umso bessere Chancen hast du, den Platz auch zu bekommen. In einem persönlichen Gespräch kannst du darüber hinaus wichtige Details klären, z.B. Beginn, Dauer, Arbeitszeiten und Tätigkeiten. Mache dir auch klar, ob du selbst nach der Klärung noch Interesse an einem Schülerpraktikum dort hast. Nimm nicht irgendeinen Praktikumsplatz an, weil womöglich jemand anders meint, dass er gut für dich wäre, aber du selbst eigentlich gar nicht möchtest.
Hast du dann ein interessantes Schülerpraktikum gefunden, und ist auch das Unternehmen interessiert, dann kann es losgehen!
Formelle Aspekte
Schülerpraktika sind im Allgemeinen unbezahlt und unterliegen einigen Regeln. Es weder deine Aufgabe, eine vollwertige Arbeitskraft zu ersetzen noch allein verantwortlich für betriebliche Abläufe zu sein. Vielmehr soll dir das Unternehmen einen Einblick in einen Bereich (oder verschiedene) gewähren, damit du erste Eindrücke vom Arbeitsleben erhältst.
Laut Jugendschutzgesetz (JuSchG) kannst du generell ab 14 Jahren ein Praktikum absolvieren. Du darfst jedoch bis du 16 bist nicht mehr als sieben Stunden täglich arbeiten. Ab 16 Jahren darfst du als Jugendlicher in der Regel bis zu acht Stunden pro Tag, oder 40 Stunden wöchentlich, arbeiten. Mit Ausnahmen wie Krankenhäusern oder Gaststätten sind zudem die Wochenenden für Jugendliche arbeitsfrei. Und zwischen Arbeitsende und dem Arbeitsbeginn am nächsten Tag müssen mindestens 12 Stunden liegen.
Wenn du am Tag mehr als sechs Stunden arbeitest, stehen dir 60 Minuten Pause zu. Die erste Pause muss nach spätestens 4,5 Stunden gewährt werden und die Pausen dürfen nicht kürzer als 15 Minuten sein.